Seit Wochen schielte ich neidisch auf die amazon-Homepage, klickte mich zum Kindle Paperwhite durch und dachte mir im Stillen: "Den hätt ich gern." Ich habe ja seit einiger Zeit (weiß gar nicht mehr, wie lange) den normalen, den "schnöden" Kindle, der mir bisher zwar stets gute Dienste geleistet hatte. Der aber trotzdem - eigentlich immer im Dämmerzustand - dazu führte, dass ich mir wünschte, ein Licht würde mir aufgehen und für ein besseres Lesegefühl sorgen. Hilft ja nichts, drumherum zu reden: mir war das Lesen auf dem ursprünglichen Kindle von Anfang an immer einen Tick zu dunkel, wenn ich nicht wirklich direkt neben einer Lampe oder eben im hellen Sonnenschein saß.
Daher mein Neid auf den Paperwhite. Mittlerweile gibt es einige eReader auf dem Markt, die das neuartige integrierte Beleuchtungskonzept vorweisen können; ganz neu ist da wohl der tolino zu nennen, ein eReader von mehreren Unternehmen, u.a. thalia, Hugendubel und Weltbild, wenn ich richtig informiert bin. Aber da ich einmal auf den Kindle-Geschmack gekommen war und zudem fleißige Käuferin bei amazon bin, stand für mich eigentlich außer Frage: wenn schon ein neuer eReader, dann einen Kindle. Nun bot amazon die gesamte Kindle-Familie neulich um einige Euro billiger an. Dieses Angebot galt übers Wochenende, bis Montag abend 18 Uhr. Ich überlegte. Und grübelte. Und klickte schließlich Montag abend 17:44 Uhr auf "Bestellung absenden" - ich hab es mir also nicht leicht gemacht, sondern wirklich (!) erst gründlich überlegt.
Und da ist er nun: der Kindle Paperwhite, letzte Woche bei mir eingezogen. Legt man beide Kindles nebeneinander, fällt folgendes auf: der alte war grau, der neue ist schwarz. Beide schick und vor allem aus einem Material, dass man nicht direkt jeden Fingerabdruck drauf sieht - mag ich. Schön ist, dass der neue Kindle quasi genauso groß ist wie der alte, wodurch ich meine Schutzhülle einfach weiterhin nehmen kann. Der Kindle Paperwhite ist schwerer als sein Vorgänger und - man mag mir glauben oder nicht, aber ich finde, die 40 Gramm mehr merkt man auch durchaus. Mir zumindest kommt der neue Kindle irgendwie deutlich schwerer vor. Aber nicht unangenehm schwerer, man kann ihn nach wie vor bequem mit einer Hand halten und bedienen, ohne dass einem die Hand müde wird. Apropos bedienen: Touchpad. Das war ein weiterer Punkt, warum ich einen neuen Kindle haben wollte. Der alte Kindle verfügt ja über ein Cursorpad, was zwar ok, manchmal aber doch arg umständlich ist. Gerade in Zeiten von Smartphones und Touchpads hier und da ist man doch gewöhnt, einfach nur irgendwo mit dem Finger drauf tippen zu müssen, damit es losgeht. Die Bedienung des Kindle Paperwhite ist daher auch kinderleicht und selbsterklärend - eine Anleitung gibt´s gar nicht erst. Nur zwei, drei erste Erklärungsseiten nach dem Motto "wo muss ich drauf drücken, damit was passiert" beim ersten Anschalten, und schwupps: ist man durch. Einziges Problem, das aber bei mir allein liegt: ich hab zu kurze Finger. Mit meinem Daumen reiche ich nicht quer über das Display, und wenn ich den Kindle mit rechts festhalte und mit dem rechten Daumen ganz links tippen möchte, um eine Buchseite zurück zu gelangen, klappt das nicht so recht. Meine Finger sind einfach zu kurz. Ich schätze aber mal, dieses Problem hätte ich bei jedem eReader.
Als erstes Fazit nach wenigen Tagen kann ich guten Gewissens sagen, dass ich sehr froh bin über den Kauf des Kindle Paperwhite und diesen jetzt schon nicht mehr missen möchte. Er macht optisch viel her und hat mich bisher durchweg überzeugen können.